Capoeira für alle – das heißt soziale Inklusion und Integration durch Capoeira
Wenn zwei Capoeristas in der Roda miteinander, nicht gegeneinander, spielen, ihre Kollegen mit den Instrumenten Berimbau, Atabaque und Pandeiro den Rhythmus für die beiden Spieler vorgeben, alle anderen zusammen einen Kreis bilden und die Spielenden durch rhythmisches Klatschen und Gesang unterstützen, dann schaffen alle miteinander einen gemeinsamen Moment, der nur durch den Beitrag jeder und jedes Einzelnen realisiert werden kann.
Unabhängig des sozialen, kulturellen, sprachlichen Hintergrunds, unabhängig vom Alter, vom Geschlecht von körperlichen und geistigen Vorraussetzungen, jeder kann seinen Teil beitragen und aus dieser Zusammenarbeit entsteht ein Gemeinschaftswerk. Oder wie es unser Mestre ausdrückt:
„Na roda aprendemos a importância da colaboração de todos, porque tudo acontece a partir de um somatório de fatores, o ritual é um fenômeno essencialmente comunitário.“ (Mestre Toni Vargas)*
Mestre Toni Vargas hat Capoeira immer als ein Mittel zur Überbrückung von sozialen und kulturellen Schranken angesehen und wir als Grupo Senzala in München setzen uns deshalb aktiv für die Integration und Inklusion ein.
Seit der Gründung unterstützt unser Verein Urucungo e.V. Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen und ermöglicht ihnen nicht nur die Teilnahme an den Aktivitäten unserer Gruppe, sondern hilft auch mit Alltäglichem, von der Hausaufgabenbetreuung bis zur Bewerbung.
Für unsere Sportintegrations- Projekte wurden wir bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Stern des Sports 2013“ verliehen vom Kreisverband München.
In den letzten Jahren haben wir uns vermehrt für die Integration von Geflüchteten engagiert. Wir sind Mitglied im Netzwerk Münchner Migrantenorganisationen (MORGEN e.V.) und unter dem Motto „Capoeira4Refugees“ beteiligen wir uns am bundesweiten Projekt SAMO.FA. indem wir regelmäßig in Gemeinschaftsunterkünften gemeinsam mit den Bewohnern Capoeira praktizieren.
Neben der Integrationsarbeit mit Migrantinnen und Migranten, ist es uns auch ein besonderes Anliegen die Kraft der Capoeira als Mittel der Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit geistiger oder körperlicher Behinderung zu nützen.
Wir arbeiten bereits an der Otto-Steiner des Augustinum München, einem staatlich anerkannten privaten Förderzentrum, in dem junge Menschen mit geistiger Behinderung unterrichtet werden. Für die Kinder der dortigen Tagesstätte geben wir Capoeira-Unterricht, mit dem Fokus auf dem spielerischen Entdecken eines Bewusstseins für den eigenen Körper.
Diese Arbeit basiert auf der Erfahrung einer unserer Trainer, der in Brasilien viele Jahre am Institut APAE (Associação de Pais e Amigos dos Excepcionais), eine der ältesten und renommiertesten Organisation für Menschen mit Behinderung, als Capoeira-Trainer gearbeitet hat.
Wollen Sie mehr zu unserer Arbeit erfahren? Kontaktieren Sie uns:
urucungo@outlook.de